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ZN-Buechse

Werkzeuge, die mit Zündnadelwaffen in Verbindung gebracht werden

Zu dem Thema rund um die Zündnadeltechnologie gehören sicherlich auch die spezifischen Werkzeuge für die verschiedenen Zündnadelwaffen. Zwar war der Verschuß des Dreysesystems so genial aufgebaut das er sich ohne Werkzeug zum Reinigen zerlegen lies, jedoch ergab sich beim Gebrauch durchaus die Notwenigkeit Verschmutzungen mit einem, dafür vorgesehenen Werkzeug zu entfernen. Weiteres Zerlegen mit Hilfe von einem Werkzeug konnte sich durch Wartungsmaßnahmen ergeben. Leider ist das Thema Werkzeuge ein meist vernachlässigtes Thema in der Waffenliteratur. Einige Hinweise zu verwendeten Hilfsmittel und deren Verwendung befinden sich in der zeitgenössischen Literaturquelle "Leitfaden zum Unterricht in der Kenntniß und Behandlung des Zündnadel-Gewehres M./41, M./60 und M./62".:

"(Zitat) Zum dem Zubehör gehören der Kammerreiniger (auf fünf Gewehre einer), der Nadelrohrreiniger, der Schraubenzieher, der Schraubenziehergriff, der Mündungsdeckel, die Visirkappe, die Kornkappe und der Gewehrriemen.

Der Kammerreiniger ist aus Eisen und hart eingesetzt, er besteht aus dem Schafte mit dem Ansatz, dem Schlüsselkopf und dem Reiniger, welcher auch Sechskant genannt wird. In dem Schlüsselkopfe befindet sich ein quadratisches Loch, das Gevierte, welches auf die Vierkante des Nadelrohres und der Abzugsfederschraube paßt, und vermittelt dessen beide aus- und eingeschraubt werden können. Der Reiniger, welcher zum Auskratzen der Kammer dient, wenn dieselbe mit Rückstand gefüllt ist, hat sechs Zähne..."

ZN Werkzeug 1
Das zentrale Werkzeug für Zündnadel-Intanteriegewehre, die nicht nach Beck aptiert wurden und damit noch die Luftkammer im Bereich des Nadelrohrs der Kammer hatten, ist sicherlich der Kammerreiniger. Das Bild zeigt ein Exemplar in einer Vitrine der Wehrtechnischen Studiensammlung in Koblenz.

ZN Werkzeug 2
Das Bild zeigt (von oben) einen Kammerreiniger eines Zündnadelkarabiners M/57 mit Schraubendreherklinge und einen Schraubendrehergriff mit Klinge. (Das Bild wurde bereitgestellt durch Guy und Leonard A-R West)
Mit dem linken Ende des Kammerreinigers kann man die Pulverschmauchreste aus der Luftkammer der Kammer im Bereich des Nadelrohrs kratzen. Der rechte Teil des Kammerreinigers war so ausgebildet, daß man bei Bedarf das Nadelrohr oder die Abzugsfeder herausschrauben konnte. In der Mitte des Werkzeugs befindet sich eine Aussparung in die man die, darunter abgebildete Schraubendreherklinge, zum Lösen und Anziehen vorhandener Schrauben, einsetzen konnte.
Auch der Schraubendrehergriff hat in der Mitte eine Aussparung zum Einsetzen einer Schraubendreherklinge.

ZN Werkzeug 3
Die Zündnadel und die Zündnadelspiralfeder waren Teile am Zündnadelgewehr, die (gemessen an den anderen Waffenteilen) durchaus einem höheren Verschleiß unterworfen waren. Sie konnten schon mal brechen, wodurch dann das Gewehr nicht mehr einsetzbar war. Aufgrund der Konstruktion des Dreyse-Systems waren diese Teile jedoch leicht auszutauschen und jeder Soldat führte entsprechend zwei Ersatznadeln und eine Ersatzfeder bei sich. Die Ersatzteile wurden in einer Röhre aus Metall geführt. Das Bild zeigt so eine Transportröhre mit einer Ersatzspiralfeder und einer Ersatznadel (hier eine Ersatznadel für eine Zündnadelkarabiner M/57).
Mit dem Nadelrohrreiniger aus Stahldraht wurden Verkrustungen durch Pulverrückstände im Nadelrohr entfernt und damit die Gängigkeit der Nadel wieder verbessert. Die Zähne am Ende des Stahldrahtes diente dazu die Wergumwicklung beim Reinigen festzuhalten.

ZN Werkzeug 4
In der Wehrtechnischen Studiensammlung in Koblenz befinden sich im Bereich der ausgestellten Zündnadelwaffen zwischen einem Chassepot-Gewehr und einem Carlé-Gewehr u.a. das abgebildete Werkzeug. Das preussische Ölfläschchen auf der rechten Seite habe ich auf der Seite "Ölfläschchen" beschrieben.
Auf der linken Seite sieht man ein weiteres Werkzeug, was offensichtlich im Zusammenhang mit Zündnadelgewehren verwendet wurde. Es ist ein Kombinationswerkzeug aus einer Schraubendreherklinge, einem Maulschlüssel und zweier Dorne zum Reinigen bzw. durchstoßen verunreinigenden Öffnungen wie dem Nadelrohr. Leider befinden sich keine weiteren Angaben in der Vitrine.

Möglicherweise wurden diese abgebildeten Werkzeuge bereits in der Percussionszeit verwendet und stammen von dort. Jedoch ist es durchaus möglich das sie, weil nützlich, weiter verwendet worden sind und deshalb auch in den Zusammenhang mit Zündnadelwaffen zu bringen sind.



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