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Das YataganDas Bajonett zum französisches Zündnadelgewehr Chassepot M1866
Die Infanterie hatte als Seitenwaffe oft kürzere Griffwaffen im Gebrauch, deren Klingenlänge damals zwischen 400 und 620 mm schwankten. Es gab Modelle, die als reine Beiwaffe genutzt wurden und andere, die auf das Feuergewehr aufgepflanzt werden konnte. In Gefechten hatte es sich gezeigt, dass der Infanteriesäbel überflüssig war, weil das Bajonett genügen konnte. Oft musste das Bajonett auch die Aufgaben eines Werkzeugs erfüllen. Jäger und auch Schützen führten von alters her die Hirschfänger. Neben den aufpflanzbaren Hirschfängern gab es seit 1840 mit dem französischen Yatagan eine neue Art Seitenwaffe, die gleichzeitig als Bajonett dienten. Diese Waffe erhielt in dem Griffrücken eine Nut, mit der sie auf eine am Lauf angebrachte Schiene geschoben wurde. Ein Gegenlager bildete die Parierstange, die, mit einer entsprechenden Bohrunge versehen, über die Laufmündung gesteckt wurde. Gegen Abfallen war die aufgepflanzte Waffe durch eine Blattfeder mit Drücker und Sperre gesichert. Mit dieser Konstruktion war ein vielseitig verwendbares Seitengewehr geschaffen, das gleichzeitig als kurzer Säbel, Handwerkzeug und Bajonett diente. Durch die gebogene Klinge wurde ein Säbelbajonett geschaffen. Bei einer geraden Klinge muss man beim Hieb versuchen den Gegner mit dem letzten viertel der Waffe zu treffen um eine ausreichende Wirkung zu erzielen, im Gegensatz zum gebogenen Säbel. Dagegen hat eine gerade Seitenwaffe Vorteile beim Stoß. Durch die Klingenform des Yatagan (Säbelbajonett) erreichte man beides. Das Gesamtsystem Chassepot-Gewehr mit aufgepflanzten Yatagan ist 1,89m lang. Diese Länge benötigte der gemeine Infanterist um sich erfolgreich gegen die Kavallerie wehren zu können. An Hand der Bestempelung kann man erkennen, wo das Bajonett gefertigt wurde:
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